top of page

Rennbericht Türkei: Peters endlich Siegreich

Aktualisiert: 14. Juni 2020

Am vergangenen Wochenende stand der 5. Grand Prix der diesjährigen VFC Meisterschaft auf dem Programm. Austragungsort war dabei die Strecke am Bosporus, genaugenommen der Istanbul Park Circuit, welcher zum ersten Mal seit 2015 Austragungsort eines Rennens in der GSO sein sollte.



Die Vorzeichen vor dem Rennen hätten nicht gemischter sein können. Vor allem um das Newman Racing Team mit Weltmeister Jannis Wollborn gab es so einige Kontroversen im Vorfeld des Rennwochenendes. Gerade in Sachen Topspeed scheint das Auto von Newman Racing derzeit nicht konkurrenzfähig zu sein. Die Streckencharakteristik in Istanbul kam daher nicht gerade gelegen für die amtierenden Konstrukteursweltmeister. Besser lief es derweil im Training für das Bruderpaar Denny und Rene Weller. Beide nutzten die Zeit nach dem Rennen in Kanada sehr effektiv und schienen in Sachen Pace vorne wegfahren zu können.


So war es dann auch Denny Weller, der das Qualifying vor Teamkollege Rene Weller gewinnen sollte. Wer auf dem dritten Platz mit einem Auto von Full Send Racing oder Volksmobil rechnete, sah sich getäuscht. So gelang es Daniel Bentenrieder im Equipo Saldo auf den dritten Platz zu springen, während Larry Fischer im Scuderia Cesario einen starken vierten Platz erfuhr. Geschuldet war das Qualifikationsergebnis jedoch auch hauptsächlich an den verschiedenen Strategien der Teams. So waren Fischer und Bentenrieder jeweils mit wenig Sprit für einen kurzen ersten Stint betankt und konnten so für die Überraschung sorgen.



Bevor das Rennen endlich startete, folgten technische Schwierigkeiten bei Jannis Wollborn und Denny Weller, die beide das Rennen nicht antreten konnten. In einem kuriosen Start wurde das Fahrerfeld noch in der ersten Runde komplett durcheinander gewirbelt. Gewinner des Starts war derweil Luca Zorn, welcher innerhalb der ersten Kurven von Rang fünf auf den Spitzenplatz fuhr. Ebenso profitierte Comebacker Alexander Quickstroem der von Rang zehn auf den sensationellen dritten Platz katapultiert wurde.


Von nun an entwickelte sich das Rennen in unterschiedliche Richtungen. Während Fahrer wie Rene Weller Schwierigkeiten hatten, den Soft-Reifen am Leben zu halten, wurden die Fahrer mit dem Medium-Reifen immer besser. Die Piloten in den Werksteams entschieden sich weitestgehend für eine 2-Stopp Strategie, während Kundenteams mit dem Medium-Reifen eine 1-Stopp Strategie verfolgten. Diese Strategie sollte von Erfolg gekrönt sein, da dieser Reifen über die komplette Distanz seinen Speed halten bzw. verbessern konnte. Große Profiteure waren Alexander Kraft, Jannik Maleika und vor allem Bastian Paisler im OMD-Hamasaki, der zwischenzeitlich sogar als potenzieller Rennsieger in Betracht gezogen werden konnte.


Das beste Reifen-Management zeigte jedoch Kevin Peters mit seiner 2-Stopp Strategie (Soft-Hart-Soft). Nur selten war Peters im Verkehr und konnte so gut seine Reifen managen und starke Zeiten auf dem Asphalt hinlegen. Spätestens nach der Hälfte des Rennens wurde dem Zuschauer bewusst, dass der Sieg heute nur über den Full-Send Fahrer entschieden werden würde. Eine kurze Schrecksekunde gab es für die Peters Fans bei seinem letzten Stopp als er am Boxeneingang die Mauer traf und durch die anfallende Reparatur Zeit auf die Konkurrenz verlor. Dies blieb aber ohne Folgen. So konnte Kevin Peters auch seinen ersten Saisonsieg souverän einfahren. Dicht gefolgt war der Full Send Pilot von Bastian Paisler, welcher dank des Medium Reifens starker zweiter wurde. Das Podium ergänzte Tim Brendel, der ein gutes Rennen zeigte und dank einer hervorragenden Pace auf seinem harten Reifen wichtige Punkte sammeln konnte.



Ein wenig enttäuschend war derweil das Rennen von Luca Zorn. Nach einem starken ersten Stint auf dem Soft-Reifen, verlor der Schweizer auf den harten Reifen zu viel Zeit, um ernsthaft um das Podium mitfahren zu können. Mit Alexander Kraft und Alexander Quickstroem hat es zwei weitere Fahrer durch das gute Reifen-Management nach vorne gespült. Die Autos von Volksmobil konnten derweil nur den siebten (Sven Schubert), bzw. zehnten Platz (Marc Schlüter) einfahren. Geschuldet war dies jedoch auch hauptsächlich dem hohen Gewicht des Fahrzeuges und einer schlecht abgestimmten Strategie der Fahrer untereinander.



Daniel Bentenrieder konnte das gute Ergebnis aus der Qualifikation ebenso wie Larry Fischer nicht bestätigen. Während Bentenrieder in zu viele Zwischenfälle involviert war, war die 4 Stopp Strategie von Fischer durch den häufigen Verkehr und einem Zwischenfall in Kurve eins auf der Strecke nicht von Vorteil. Der einzige verbleibende Newman von Aleksandar Knezevic hatte das ganze Rennen lang mit Pace-Schwierigkeiten zu kämpfen und wurde am Ende nur enttäuschender vierzehnter.



Die Fahrer gehen nun in eine kleine Pause, bevor es am 10. Mai mit dem Rennen in Magny-Cours weitergeht. Kevin Peters wird hier die Qualifikation als Führender der Gesamtwertung eröffnen. Es wartet ganz bestimmt das nächste spannende Rennen auf die Fahrer und vor allem die Zuschauer.

bottom of page