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VFC Vorbericht 2023 – Südafrika GP: Enger Fight mit Überraschungsfaktor

Im vierten Rennen der Saison geht es nach Südafrika, nachdem der ursprüngliche Argentinien GP aufgrund von infrastruktureller Probleme abgesagt werden musste. So springt die beliebte Strecke in Kyalami ein, was Fahrer wie Vater/Sohn Schubert oder auch Marc Schlüter freuen dürfte, schließlich ist sie bei den Genannten ein Favorit. Hier nun der Vorbericht für den Südafrika GP 2023.



Falcon Phylum Racing

Es ist bisher der perfekte Einstand für das große Simracing Team von Falcon und seinem Starfahrer Marc Schlüter. Zwei Siege aus drei Rennen, dazu eine starke Aufholjagd von ganz hinten in Mexiko auf P2 sprechen eine deutliche Sprache, dass Schlüter in Bestform ist und der Titel dieses Jahr in greifbare Nähe rückt. Diese Bestform beweist Schlüter auch wieder im Training zu Kyalami, wo er auf dem zweitschnellsten Reifen starke Zeiten auf den Asphalt brannte. Das Auto hat dazu zwei Updates erhalten und dürfte daher nochmal Schlüter liegen. Teamkollege Alexander Hess zeigt sich nach anfänglichen Setupproblemen ebenfalls in Form und dürfte das Podium ins Ziel nehmen, sich wahrscheinlich auch wieder mit Heiko Kolvenbach battlen. Die Jungs von Falcon sind also noch gefährlicher und stärker geworden.



Schubert Motorsport eSport

Frust macht sich bei Schubert breit. In den ersten drei Rennen gab es trotz perfekter Ausgangslage keinen Sieg, da beide Fahrer das Pech förmlich anzuziehen scheinen. In den ersten beiden Rennen zeigte sich dies bereits, in Mexiko sollte wieder mal Lady Luck nicht dem Schubert-Team hold sein. Alex Woitalas Motor gab schon am Start den Geist auf, während Kolvenbach den Sieg durch Reifenprobleme und eine Kollision wieder einmal verlor. Wütend verließ der Rheinländer das Fahrerlager und verkündete seinen Rücktritt, den er nun aber wieder zurücknahm.

So ist Kolvenbach wieder in Südafrika im Cockpit, hält die Erwartungen aber flach. Ein Podium sei schon das Beste für ihn am heutigen Renntag. Auf den Teamkollegen muss Kolvenbach verzichten, da sich Woitala in seinen Einsätzen in der Langstrecke eine Handverletzung zugezogen hat, die nun verheilen muss. Somit springt Kolvenbachs Kumpel Michael Dreyer ein, der einige achtbare Rundenzeiten fuhr. Für ihn dürfte es um Punkte gehen.



Manziel GP

Der Altmeister schlägt wieder zu: Sven Schubert holte sich nach einer starken Fahrt und einem Undercut seinen ersten Saisonsieg in Mexiko und zeigt damit wieder einmal, dass auch in dieser Saison mit ihm zu rechnen ist. Der Schwabe ist nun in der Fahrer-WM an zweiter Stelle und lauert auf Fehler von Schlüter, um die Spitze zu übernehmen. So kommt Schubert mit breiter Brust nach Kyalami, einer Strecke, die 2021 mit seinem taktischen Meistergriff sehr gut zu ihm war. Diesen Erfolg dürfte er wohl gerne wiederholen wollen, was er auch in der Zeitenliste bisher untermauert. Darüber hinaus dürfte ihm daran sein, Manziel GP in diesem Rennen auch auf Platz 2 der Team-WM zu stellen.

Möglich kann dies auch Vater und Teamkollege Stefan Schubert machen, der auf Kyalami erstaunlich gut in Form zu sein scheint und zeitentechnisch mit dem Mittelfeld mithält. Wenn sich in diesem Rennen keine Fehler einschleichen, so ist auch mit einigen unvorhergesehenen Ereignissen die Möglichkeit auf die ersten VFC-Punkte des Fahrerlager-Lieblings möglich.



Razor GP

Vom angeblich schwächsten Team zu Beginn der Saison auf Platz 4 der Team-WM; Razor schafft es immer wieder, die Leute im Fahrerlager mit ihren Leistungen zu überraschen. Wieder einmal durch eine bessere Reifenstrategie sowie der bekannten Konstanz beider Fahrer gelangen es Brendel und Paisler, neun Punkte zu holen und sich von der Konkurrenz weiter abzusetzen. Diese Erfolgsstory soll sich natürlich für Paislers Team gerne in Südafrika fortsetzen, was durchaus im Rahmen der Möglichkeiten ist; Brendel zeigte in den Trainings einige gute Zeiten, während Paisler die Muskeln spielen ließ und als bisher einziger eine richtige Qualy-Runde zeigte. Die Rennstints dürften dabei ein Ding für sich sein. Problematisch für Razor ist währenddessen, dass die Teams um sie herum die ersten Updates erhalten, während die Chromfarbenen noch keines erhielten. Unter Umständen bedeutet dies für Razor ein schwieriges Rennen.



Mission Spinnow SRT


Horrorshow mit Punkteausbeute, so lässt sich der Mexiko Grand Prix für Mission Spinnow beschreiben. Alexander Rütt holte trotz einiger Probleme eine gute Punkteausbeute von drei Punkten und sicherte damit weiter den fünften Platz in der Team-WM. Das war nicht immer selbstverständlich, schließlich sprach Rütt davon, dass ihm die Strecke auf Mexiko wenig lag.

Teamkollege Tobias Dorsch erlebte währenddessen einen Horrorunfall auf der kurzen Geraden vor dem Stadion und seitdem hat man wenig von ihm gehört. Die Hoffnung bleibt, dass er heute in Südafrika antreten wird können.

Denn hier stehen die Chancen für die weißen Renner auf Punkte extrem gut. Die Strecke liegt dem leichten und wenigen Auto sehr gut, wodurch man beide Fahrer vorne mit erwarten kann, sofern sie denn antreten.



Blue Horns Racing

Die ersten drei Rennen der Saison waren für die Österreicher von Blue Horns einigermaßen erfolgreich. Es stehen 15 Punkte zu Buche, was schon deutlich mehr ist als 2022. Trotzdem schimpfte der Teamchef nach Mexiko, war doch gerade durch die Fehler in der Anfangsphase die Chance auf Mehr verflogen. Justin v. d. Smissen tankte währenddessen nach seinem Crash in Brasilien wieder Selbstvertrauen und holte einen Punkt.

In Kyalami erhofft man sich trotz des Gewichtes des Autos einiges; mit den ersten zwei Updates der Saison soll sich die Performance des Autos verbessert haben, wovon vor allem der Teamchef und 1. Fahrer nach den Trainings bisher nur gute Worte für übrig hat. Probleme scheinen währenddessen die Reifen zu machen, was mit dem Gewicht des Autos zu erklären ist. Van der Smissen wird währenddessen erst am heutigen Renntag in Kyalami auftauchen, da der Niederländer noch in Daytona ein 24h Rennen gefahren ist. Trotzdem dürfte auch er seinen Blick auf die Punkteränge haben. So soll der sechste Platz in der Team-WM gefestigt und für spätere Angriffe in der Saison vorbereitet werden.



Veloce Racing

Nur ein Auto auf der Strecke, dafür aber in den Punkten: Peter Andrews zeigte in Mexiko, dass er nichts verlernt hat und mit einem siebten Platz das Team von Fabian Jungbluth wieder in Schlagdistanz zum Mittelfeld beförderte. Trotz allem war der Amerikaner nach dem Rennen frustriert: Der Teamkollege aus der Schweiz scheint spurlos verschwunden zu sein und der Austausch vor einem jeden Rennen hindert natürlich daran, dass Setup und die Performance zu vergleichen.

Auch in Kyalami scheint Philipp Maier bisher nicht aufgetaucht zu sein, weshalb man eine Notlösung mit Vorzügen präsentierte: Rouven Meschede steigt für ein Rennen in das Auto der Italiener und dürfte sich mit Peter Andrews anschicken, einiges an Punkten zu holen und Veloce weiter nach oben zu katapultieren. Eine dauerhafte Lösung scheint Meschede aber nicht zu sein, weshalb man sich bei Veloce noch umschaue.

Das Auto ist in Kyalami trotz dem Ausbleiben von Updates weiterhin in einer guten Position, was Andrews und Meschede in den Trainings bewiesen. Ein Kampf mit Blue Horns scheint sich dabei auch anzubahnen.



EPIC Scuderia Basilea Corse

Endlich ein vernünftiges Ergebnis für die Schweizer von Basilea; nach vielen Problemen in den ersten zwei Rennen schaffte Heigo Poom endlich eine gute Punkteausbeute in Mexiko und holte mit Platz vier diese neun Punkte, wodurch man sich wieder in die Nähe des Mittelfelds bewegte. Poom fuhr ein ruhiges Rennen, machte aber durch sein Qualy-Ergebnis auf sich aufmerksam. Teamchef David Jundt hatte währenddessen das ganze Rennen über Probleme mit dem Auto und beendete das Rennen außerhalb der Punkteränge.

Das Durchfahren hat sich allerdings ausgezahlt: Der Basilea gilt nach zwei Updates als das drittstärkste Auto auf Kyalami, wodurch gerade der Este Poom zu einem Überraschungskandidaten werden könnte. Seine Pace hatte er bisher in jedem Rennen bewiesen, eine Möglichkeit aufs Podium oder vielleicht sogar den Sieg rückt aufgrund der Updates somit in greifbare Nähe. Die Trainings hat Basilea dabei sehr privat betrieben, denn Poom taucht bisher nicht in der Zeitenliste auf, ist aber nach seinen Aussagen bisher gefahren.

Teamchef Jundt währenddessen ist wohl bisher noch nicht gefahren, doch dürfte er wieder zum offiziellen Training auftauchen. Der Schweizer hat mit einem Podium in der FS2 in Baku wieder Oberwasser gewonnen und so Selbstvertrauen getankt. Punkte sind für ihn auch möglich.



Velvet DC Racing

Die Amerikaner von Velvet DC erlebten in Mexiko ein Rennen mit Auf und Abs. Ersatzfahrer Fabian Walter zeigte, was in dem Auto steckt und holte sieben wichtige Punkte für das Team; gleichzeitig musste Teamchef Christian Dittmer wieder einmal das Auto frustriert abstellen. So ist man weiterhin auf Platz 9 der Team-WM; gleichzeitig erhielt man nach Mexiko ein neues Update, wodurch dem Team wieder mehr Schwung verliehen werden dürfte.

Denn gerade das Gewicht des Autos hat bisher Velvet einiges gekostet, was nun ein Abtrieb-Update in Kyalami entgegen wirken dürfte. Christian Dittmer äußerte sich hierzu bisher nicht, führte aber wohl einige private Tests durch. Teamkollege und Freund Stefan Cerne ist währenddessen wieder zurück im Auto und dürfte anhand der Zeiten hoffnungsvoll sein; der Trainingsstint auf dem Medium ist nicht von schlechten Eltern; ob es dann für Punkte reicht, ist abzuwarten.



Hope Racing

Frustration und Freude gehen bei Hope Racing nach drei Rennen Hand in Hand. Nach der starken Punkteausbeute von Enrik Horn und Chris Neugebauer in Brasilien sollte wieder das Pech in Mexiko zuschlagen, denn Horn war schon früh in die Startkollision verwickelt, während Neugebauer aufgrund von technischen Problemen gar nicht starten konnte. So ist man in einem der eigentlich stärksten Autos nur auf P10 in der Team-WM.

Neugebauer gab dabei immer wieder an, dass der Wagen aufgrund eines Designfehlers im Diffusor zu steif sei, wodurch er nicht wendig genug ist und man Zeit verliert. Dieses Problem ließe sich nur durch Setuparbeit beheben. Neben dieser Informationen verkündete Neugebauer auch, dass er ab ab August sich in eine Hütte nach Norwegen zurück ziehen würde, um Ruhe für sich und seine technischen Studien zu haben. Bis dahin braucht Hope also einen Ersatz.

Nun steht aber Kyalami an und hier zeigt sich Hope in vernünftiger Form. Die Zeiten auf dem Soft sind Mittelfeldreif und gut für Punkte, richtige Kracher auf dem Super Soft hat man bisher aber nicht gesehen. Beide Fahrer scheinen sich gegenüber der Konkurrenz zurück zu halten oder verfolgen eine andere Strategie. Punkte sind definitiv drin, trotz dem Ausbleiben von Updates.



Infernal Void Racing

Das einzig punktlose Team der VFC Saison 2023 hatte bisher einiges an Pace-Problemen sowie mit der Abwesenheit von Fahrern zu kämpfen. Tim Hauck hat bisher zwei von drei Rennen alleine Infernal Void repräsentiert, wobei er immer näher an die Punkte kam; in Mexiko wäre es beinah soweit gewesen, allerdings sollte Justin v.d. Smissen in den letzten Runden den zwölften Platz mit schnelleren Reifen erobern. Die Probleme zeigen sich dann auch im Auto, gilt der Infernal Void doch als schlechtester Wagen im Feld.

Nun will man dies aber ändern, wodurch man eine internationale Fahreroption zieht: Der Norweger Magnus Okkenhaug hat in der GPVWC in der FS2 durch einige konstante Rennen und Punkteausbeuten auf sich aufmerksam gemacht, weshalb er nun an Infernal Void vermittelt wurde. Nach einigem Einfahren habe der Norweger auch Spaß an den Autos gefunden, was sich in seinen Zeiten widerspiegelt. Diese dürften punktereif sein, allerdings wird die Konkurrenz hart sein. Doch seine Leistungen in den Trainings ruft andere Teams auf den Plan. Der Stammfahrer Tim Hauck hat währenddessen wenig trainiert, dürfte aber trotzdem wieder am Renntag dabei sein und die wichtige Entwicklungspunkte für Infernal Void holen.



Horizon Motorsport

Und auch ein neues Team darf die VFC 2023 im vierten Rennen der Saison begrüßen, dazu einen Rückkehrer: Fabian Walter hat nach zwei Rennen in der VFC als Ersatzfahrer wieder die Lust für ein eigenes Team verspürt und seine Marke Horizon Motorsport mit Henrik Adolphs für den Rennbetrieb angemeldet. Das Auto wird dabei von Gerard motorisiert und besticht durch eine Mischung aus Orange und Blau, wodurch es teilweise an Lola Mastercard erinnert. Im Gegensatz zu diesem zum Scheitern verurteilten Projekt zeigt sich der Horizon als ein starkes Auto fürs Mittelfeld. Fabian Walter beweist dabei in den Trainings die Stärke des Horizons mit den Reifen. Im ersten Rennen für Horizon muss er währenddessen auf seinen zweiten Fahrer Adolphs verzichten, hat aber mit Roy Seifert einen starken Ersatzfahrer, der auch schon in Brasilien wieder zeigte, wie stark er ist. Seine neue Hardware tut dabei ihr übriges. So sind für Horizon beim ersten Rennen der Saison gute Punkte drin.



Autor: Jörn Georg Dicks

Bilder: Bastian Paisler

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